Geschichte

Hier müssen wir uns wegen fehlender Unterlagen auf die Berichte von zwei Männern der CDU-Gründerjahre im Altkreis Warburg beschränken.

Eines der Gründungsmitglieder ist der frühere Gehrdener Sparkassenrendant und Amtsbürgermeister Josef Schlotjunker, der später viele Jahre den Kreis Warburg in der Landschaftsversammlung Westfalen-Lippe vertrat.

Eines der Gründungsmitglieder ist der frühere Gehrdener Sparkassenrendant und Amtsbürgermeister Josef Schlotjunker, der später viele Jahre den Kreis Warburg in der Landschaftsversammlung Westfalen-Lippe vertrat.

Der gebürtige Essener schloss sich als einer der ersten im Altkreis Warburg, wo er schon während des Krieges wohnte, der CDU an. Im Ratskeller in Warburg fand im Herbst 1945 die Gründungsversammlung statt.

Der erste CDU-Kreisvorsitzende wurde der Warburger Oberstudienrat Dr. Anton Potthast. Stellvertretender Kreisvorsitzender wurde Josef Schlotjunker. Ende 1946 wurde der erste Kreistag unter der englischen Besatzung gewählt.

Den ersten Landrat im Altkreis Warburg stellte die CDU mit dem Landwirt Josef Sievers aus Daseburg. Das Zentrum, damals gerade im Warburger Raum noch sehr stark, stellte den stellvertretenden Landrat. Die Mitglieder der CDU-Fraktion des ersten Kreistages sind nachfolgend aufgeführt.

Einer der aktivsten CDU-Männer der ersten Jahre im Altkreis Warburg war der Ehrenkreisvorsitzende Anton Volmert, der am 20.11.1989 verstorben ist.

Der gebürtige Ossendorfer und frühere Lehrer in der Landwirtschaftsschule war zwar an der Gründung der CDU nicht beteiligt, war aber schon kurz nach seinem CDU-Eintritt, am 20.04.1947, der erste CDU-Landtagsabgeordnete des Altkreises Warburg im Landtag in Nordrhein-Westfalen und übte dieses Amt 23 Jahre bis 1970 aus. Anton Volmert wurde 1948 auch für 23 Jahre bis 1971 CDU-Kreisvorsitzender des Kreisverbandes Warburg.

Anton Volmert war einer der wichtigsten Motoren des damaligen CDU-Aufbaues. Besonders als Landtagsabgeordneter setzte er sich unermüdlich für die Belange der Bürger und der Partei ein.

Bei einem Gespräch im Jahre 1984 legte er besonders Wert darauf, dass er für alle Menschen des Kreises da war und ein besonders gutes Verhältnis auch zum Altkreis Höxter pflegte. Besonders deutlich wird dies bei seiner engen Freundschaft zu dem Höxteraner Landtagskollegen Heinrich Schlüter. Interessant ist auch seine Aussage, dass in den ersten Jahren das Zentrum und die SPD in seinem Wahlkreis sehr stark waren. Er betonte, dass er auch durch aktive Mithilfe der evangelischen Mitbürger, die außer in dem evangelischen Dorf Herlinghausen in der Minderheit waren, sein Landtagsmandat erringen konnte.

Landräte

ab Mai 1945: Josef Hillebrand (parteilos, kommissarisch)

1945–1946: Josef Ortner

1946–1948: Josef Sievers, CDU

1948–1950: Karl-Josef Koch, Zentrum

1950–1952: Josef Menke, CDU

1952–1956: Heinrich Happe

1956–1969: Joseph Freiherr von Wrede-Melschede, CDU

1969–1974: Clemens Schäfer, CDU

In den ersten Jahren des CDU-Aufbaues haben sich viele Bürger für die neue christliche Volkspartei eingesetzt, ohne gleich Mitglied zu werden. In einigen Orten wurden zunächst keine Mitgliedsbücher geführt. Es war den Personen oftmals die Parteiorganisation nicht so wichtig als der persönliche Einsatz und die Werbung für die Ziele der neuen Partei.

Stellvertretend für diese verdienten Persönlichkeiten nennen wir den langjährigen Bürgermeister von Herlinghausen, Heinrich Meyer, der im Jahr 2004 verstorben ist.

Ergebnisse der Kreistagswahlen im Kreis Warburg ab 1946.

Die Fusion der früheren CDU-Kreisverbände Höxter und Warburg am 25.01.1975.

Im Altkreis Höxter traten die Regelungen zur kommunalen Neugliederung der Gemeinden bereits zum 01.01.1970 in Kraft. Nach dieser gemeindlichen Neugliederung und im Hinblick auf die Kommunalwahl am 13. März 1970 wurden im früheren CDU-Kreisverband Höxter sieben Stadtverbände gegründet. Die Gründung der CDU-Stadtverbände im Altkreis Warburg erfolgte 1975.

Zur Vorbereitung der Fusion der selbständigen Kreisverbände Höxter und Warburg tagten die Vorstände der beiden Kreisparteien am 6. Oktober 1974 im Hotel “Kaiserbrunnen” in Brakel. Eine weitere gemeinsame Sitzung der beiden Kreisvorstände fand am 13. November 1974 im Schloßhotel in Gehrden statt.

In der Niederschrift über die gemeinsame Sitzung der CDU-Kreisvorstände der Kreise Höxter und Warburg am 13. November 1974 in Gehrden heißt es:

“Die anwesenden Kreisvorstandsmitglieder einigten sich daraufhin, am 25. Januar 1975 einen gemeinsamen Kreisparteitag mit der Verabschiedung einer gemeinsamen Satzung und Verfahrensordnung zur Aufstellung der Kandidaten zur Kommunalwahl durchzuführen. Ferner sollen der Kreisvorsitzende und dessen Stellvertreter auf diesem Parteitag gewählt werden, ebenso die Delegierten zum Landesparteitag und Bundesparteitag.”

“In einer weiteren Aussprache über die Neuwahl des Kreisvorsitzenden und seines Stellvertreters einigte sich die Versammlung dahingehend, Herrn Rüsenberg als Kreisvorsitzenden und Herrn Aisch als dessen Stellvertreter der Versammlung am 25. Januar 1975 vorzuschlagen. Der Beschluß erfolgte einstimmig.”

Den Unterlagen aus den Jahren 1974 und 1975 ist zu entnehmen, dass die Verantwortlichen beider Kreisvorstände die Fusion in einer sehr konstruktiven und partnerschaftlichen Einstellung vorbereitet haben.

Der erste gemeinsame Kreisparteitag der früheren Kreisverbände Höxter und Warburg zum Zwecke der Fusionierung fand am 25. Januar 1975 um 14.00 Uhr in der Stadthalle in Brakel statt. Die beiden Kreisvorsitzenden Antonius Rüsenberg und Günter Aisch haben mit einem kurzen Grußwort den Kreisparteitag eröffnet. Die Beschlussfassung über die neue Satzung erfolgte einstimmig. Neben der Beschlussfassung über die Verfahrensordnung für die Aufstellung der Bewerber zu den Kommunalwahlen und der Wahl der Delegierten und Ersatzdelegierten zum Landesparteitag erfolgte die Wahl des CDU-Kreisvorsitzenden und des ersten stellvertretenden Kreisvorsitzenden des neuen CDU-Kreisverbandes Höxter. Die Wahlleitung übernahm der Ehrenkreisvorsitzende Anton Volmert. In der Niederschrift über den Kreisparteitag heißt es unter anderem:

“Als Kreisvorsitzender des neuen Kreisverbandes Höxter wird vorgeschlagen Antonius Rüsenberg. Weitere Vorschläge werden nicht gemacht. Herr Rüsenberg stellt sich vor.

Der anschließende Wahlgang hat folgendes Ergebnis: Abgegebene Stimmen: 353, davon 349 JA, 1 NEIN-Stimme, 2-Enthaltungen, 1 ungültige Stimme. Damit ist Antonius Rüsenberg zum neuen Kreisvorsitzenden der CDU des Kreises Höxter gewählt.

Herr Rüsenberg übernimmt wieder die Versammlungsleitung. Als stellvertretender Kreisvorsitzender wird Günter Aisch vorgeschlagen. Weitere Vorschläge werden nicht gemacht. Abgegebene Stimmen: 349, davon stimmten mit JA: 314, mit NEIN: 25, mit Enthaltung 9, ungültig war 1 Stimme. Damit ist Herr Aisch als stellvertretender Kreisvorsitzender gewählt. Während der Auszählung erläutert der Kreisvorsitzende in seinem Referat die Schwerpunkte künftiger Politik des Kreisverbandes.”

Antonius Rüsenberg und Günter Aisch

Nach den getroffenen Vereinbarungen waren die bisherigen Mitglieder der beiden Kreisvorstände bis zum nächsten Parteitag zur Wahl des Kreisvorstandes weiterhin Mitglied im Gesamtvorstand des neuen      Kreisverbandes. Auf dem Parteitag erfolgte eine Bestätigung.

Am 8. November 1975 fand um 13.30 Uhr in der Stadthalle in Brakel ein ordentlicher Kreisparteitag des CDU-Kreisverbandes Höxter statt. Es erfolgte unter anderem die Neuwahl des Kreisvorstandes. Der   CDU-Kreisvorsitzende Antonius Rüsenberg wurde in seinem Amt bestätigt.

Der Parteitag wählte folgenden Vorstand:

Stellvertretende Vorsitzende

Günter Aisch, Warburg

Annemarie Heising, Bad Driburg

Meinolf Michels, Borgentreich

Schriftführer

Helmut Potthast, Höxter

Stellvertretender Schriftführer

Alfons Weische, Beverungen

Schatzmeister

Arnulf Ummen, Höxter

Stellvertretender Schatzmeister 

Richard Krane, Warburg

Beisitzer im Kreisvorstand

Dorothee Baumgarten, Höxter

OKD Paul Sellmann, Höxter

Karl Böker, Beverungen

Franz Kremeyer, Bad Driburg

Bruno Johlen, Brakel

Ludger Menke, Brakel

Bernhard Müller, Willebadessen

Heinrich Müller, Willebadessen

Walter Strümper, Warburg

Heinrich Rieks, Nieheim

Otto Gemmeke, Marienmünster

Diethart Wolter, Junge Union

Die Kreisgeschäftsführer Benno Wesolowski und Hubert Koch waren nach der Satzung Mitglieder des geschäftsführenden Vorstandes. Herr Altlandrat Wilhelm Weskamp und der Ehrenvorsitzende Anton Volmert waren stimmberechtigte Mitglieder im Kreisvorstand. Weitere kraft Amtes stimmberechtigte Mitglieder waren: Landrat Alex Brunnberg, Brakel, CDU-Fraktionsvorsitzender Dr. Karl Schneider, Bad Driburg

Kooptiert als Vorsitzende der Vereinigungen und Mandatsträger:

Leo Ernesti MdB, Bad Driburg

Dr. Heinrich Rosenbaum MdL, Höxter

Ingrid Rose, Höxter, Frauen-Vereinigung

Willi Frerich, CDA, Höxter

Zum Zeitpunkt der Fusion im Jahre 1975 zählte der Kreisverband Höxter 3.290 Mitglieder und der Kreisverband Warburg 1.466 Mitglieder.

Als CDU-Kreisvorsitzende im früheren Kreisverband Warburg in politischer Verantwortung

1946 – 1948 Studienrat Dr. Anton Potthast, Warburg

1948 – 1971 Anton Volmert MdL, Warburg

Januar 1971 – 25.01.1975 Günter Aisch, Menne

1975 – Der neue CDU-Kreisverband Höxter.

Auf dem Kreisparteitag am 25. Januar 1975 in der Stadthalle in Brakel erfolgte nach der kommunalen Neugliederung durch die Verabschiedung der neuen Kreissatzung und die Neuwahl des Kreisvorstandes die Fusion der früheren Kreisverbände Höxter und Warburg.

Antonius Rüsenberg (MdL) aus Steinheim wurde zum CDU-Kreisvorsitzenden gewählt. Er übte das Amt bis zum 22.11.1999 aus. Er wurde anschließend zum Ehrenkreisvorsitzenden des CDU-Kreisverbandes Höxter gewählt.

Zu seinem Nachfolger wurde Jürgen Herrmann (MdB) aus Brakel-Istrup gewählt.

Jürgen Herrmann ist viel zu früh am 11. August 2012 während eines Urlaubsaufenthaltes in Südtirol verstorben. Sein Nachfolger wurde Christian Haase (MdB) aus Beverungen.