Der Bahnhof als Mobilitätszentrum

23. August 2020

CDU regt Grundstückskauf von der Südzucker AG an

Warburg. Zukünftige Mobilität gewinnt in der Kommunalpolitik an Bedeutung. Das zeigt in Warburg die vor drei Jahren von der CDU initiierte fraktionsübergreifende „Arbeitsgruppe Mobilität“. Jüngst stand dort das Thema „Mobilstationen“ auf der Tagesordnung. 

Die landesweit zum Einsatz kommenden Mobilstationen bestehen aus einer überdachten und abschließbaren Anlage für abgestellte Fahrräder, in der bis zu 16 Elektrofahrräder Platz haben. Zudem gibt es die Möglichkeit, den Akku des E-Bikes wieder aufzuladen. Darüber hinaus werden E-Bikes zum Verleih an interessierte Bürger, Touristen oder Pendler angeboten. Im Kreis Höxter wurde die erste Mobilstation im letzten Jahr in Brakel errichtet. In Warburg soll eine Mobilstation im kommenden Jahr am Bahnhof aufgestellt werden, eine weitere soll später am Bahnhaltepunkt Scherfede folgen. Die Mobilstationen werden vom Land NRW gefördert.

Erste Entwürfe der Verwaltung gehen dahin, die Mobilstation auf dem Bahnhofsvorplatz zu errichten. Um dem zukünftig angestrebten multimodalen Verkehr Rechnung zu tragen, sieht die CDU hier allerdings noch Diskussionsbedarf und schlägt eine andere Variante vor.

„Für eine unbedingt notwendige Aufwertung des Bahnhofs als Mobilitätszentrum und Visitenkarte der Stadt muss eine ganzheitliche Betrachtung des Bahnhofsumfelds erfolgen.“, fordert CDU-Stadtverbandsvorsitzender Hubertus Kuhaupt. Hier gäbe es weiteren Handlungsbedarf.

„Wenn wir die Menschen dazu bewegen wollen, vom Individualverkehr zum ÖPNV zu wechseln, muss das Angebot attraktiver werden. Und dazu gehört auch das räumliche Umfeld des Bahnhofs.“, so Kuhaupt weiter.

Die CDU fordert deshalb, die Möglichkeiten am Bahnhof neu zu überdenken. Neben einem geeigneten Standort für die zukünftige Mobilstation sollte nach Ansicht der Union über die Situation der Pendlerparkplätze nachgedacht werden. Derzeit befinden sie sich westlich des Bahnhofsgebäudes an einer unübersichtlichen und zur Abend- und Nachtzeit dunklen Stelle. Die Berufspendler, die täglich nach Paderborn oder Kassel fahren, sieht die CDU als eine wichtige Zielgruppe an, die vom Auto in die Bahn gebracht werden könnten.

Die CDU-Fraktion hat die Verwaltung in der letzten Ratssitzung beauftragt, mit der Südzucker AG in Kontakt zu treten, um über den Kauf einer Grünfläche auf dem Gelände der Zuckerfabrik unmittelbar gegenüber des Bahnhofs zu verhandeln. Hier könne an einer übersichtlichen und direkt am Bahnhof gelegenen Stelle die Mobilstation mit der Option einer Erweiterung für zusätzliche Fahrradstellplätze errichtet werden. Ebenso könnten hier Pendlerparkplätze für Frauen und mobilitätsbeeinträchtige Personen oder auch E-Ladesäulen direkt am Bahnhof errichtet werden. Die bisherigen Pendlerparkplätze sollten weiter auch z. B. für Langzeitparker zur Verfügung gestellt werden. Daneben müssten die gesamten Grünanlagen am Bahnhof überarbeitet und ausgelichtet werden, damit die Situation im Bahnhofsumfeld heller und freundlicher wird.

Die Verkehrsflächen rund um den Bahnhof wurden bereits vor einigen Jahren durch die Stadt von der Deutschen Bahn erworben. Integriert werden soll das Thema Bahnhof später in ein Mobilitätskonzept der Hansestadt.

Den Zeitpunkt für den Erwerb der Grünfläche von der Südzucker AG hält die CDU für günstig. „Wenn uns diese Aufwertung gelingt und dann auch noch das Fahrplanangebot mit einer dichteren Taktung verbessert wird, sind wir einer Mobilitätswende in unserer Stadt ein ganzes Stück näher gekommen.“ ist sich Hubertus Kuhaupt sicher.

Bildunterschriften:

Bild Grünfläche Südzucker: Die CDU regt an, dass gegenüber des Bahnhofs gelegene Grünfläche von der Südzucker AG zu erwerben. Hier könnten die Mobilstation und Pendlerparkplätze entstehen.

Bild Mögl. Standort Mobilstation: Auf dem Bahnhofsvorplatz in der Nähe des ehemaligen Bahnpost-Gebäudes soll nach einem Vorschlag der Hansestadt die Mobilstation errichtet werden.

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